Sonntag, Dezember 31, 2006

Maschek

Maschek "spricht drüber", im wahrsten Sinne, nämlich über Fernsehausschnitte alter und neuer ORF-Sendungen. Eine andere Art von Kabarett, höchst unterhaltsam und vor allem mit unnachahmlichen (?) österreichischen Dialekten...

Professional Development

Was könnte eine Universität für Angebote für Berufstätige wie mich machen?

Sagen wir, mein Einsatzbereich als Computerlinguist erfordert immer mehr mathematische Kenntnisse, weil sich das Feld in Richtung statistischer Verfahren entwickelt (zugegeben, sicher nicht der Mainstream). Was kann ich tun?

Hier meine Vorstellungen, was eine Universität anbieten müsste:
- Getrennte Veranstaltungen für "Erwachsene".
- Gut zusammengestellte Unterrichtsmaterialien und Aufgaben.
- Termin abends, so dass ich nach der Arbeit hingehen kann. Z.B. 6-8. Oder: Ein Blockseminar über mehrere Wochen, wenn man tiefer einsteigen will.
- Wissen aus erster Hand, das heißt von Mathematik-Professoren.
- Ein Zertifikat, das mir etwas für den Lebenslauf bringt, d.h. mit gewissen Standards verbunden ist.

Sagen wir, ich will nur einen Mathematik-Kurs besuchen, um mein Wissen über lineare Algebra in allen Auswüchsen aufzufrischen. Wie wäre es dann mit meiner Zahlungsbereitschaft? Für einen Kurs, der auf mich passt, und der mich beruflich weiterbringt, und der vor allem nicht meine wertvolle Zeit unnütz verschwendet, würde ich wahrscheinlich bereit sein, maximal 500-600 Euro auszugeben. Dafür möchte ich dann eines dieser Springer-Bücher mit dem langweiligen Einband verstanden haben, mit dem ich mich sonst im stillen Kämmerlein in ärgster Qual auseinanderuisetzen hätte.

Wäre wiederum meine Firma involviert, könnte die Universität extra verlangen: Schließlich rechnet man in Firmen ein bis zwei Jahresgehälter an Kosten, um einen Menschen neu einzustellen und einzuarbeiten. Da ist es weitaus billiger, jemanden wie mich weiterzubilden.

Scheinbar hat es sich an deutschen Unis noch nicht herumgesprochen, dass es mehr Leute wie mich gibt. Die Angebote etwa der LMU sehen dürftig und unprofessionell aus. Den in USA üblichen Non-Credit-Kurs außerhalb eines Studiengangs sucht man hier vergebens. Dieser gesamte Markt wird von Schulungs-Firmen abgedeckt, aber ich bezweifle, dass deren Ausbildung auf universitärem Niveau stattfindet. Die dort erworbenen Zertifikate würde ich als Arbeitgeber jedenfalls nicht kennen. Mein Gefühl ist eher, dass es hier von seiten der Universitäten ein riesiges Potenzial gäbe, das aber nicht wahrgenommen wird, weil diese nicht als Firmen, sondern wie Behörden organisiert sind.

In den USA, wo Bildung ein Markt ist wie jeder andere, ist mal wieder vieles anders. Dort ist alles zwar immer zu teuer (weil sie die einmalige Fähigkeit haben, jeden Cent der Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden abzuschöpfen), aber immerhin existiert ein großes Angebot. Ein ziemlich ausgefeiltes Beispiel ist das Professional Programm vom MIT - die ein einzelnes Semester für schlappe 20000$ verkaufen.

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Craig Ferguson

Montag, Dezember 18, 2006

Organisationen

Noch ein Gedanke für heute: Ich habe mich in letzter Zeit gefragt, warum Organisationen im Bereich der "Knowledge economy", der Wissensgesellschaft, überhaupt Sinn machen. Es gab hier viel Gerede in den letzten zehn Jahren: Dass die klassische hierarchische Organisation tot sei. Unsinn, sie sind immer noch die effizienteste Organisationsform, wenn die Lernkurve bereits durchlaufen ist. Dass Netzwerke an Bedeutung gewinnen.
Schön und gut, aber wie entstehen Netzwerke? Mag sein, dass ein Prozentsatz der Leute fähig ist, sich das Netzwerk aufzubauen und zu erhalten. Ich schätze das so auf 10-20%.
Die Organisation leistet aber einen wesentlichen Beitrag bei der Verarbeitung von Informationen. Wer schon mal versucht hat, sich ein Wissensfeld alleine zu erarbeiten, kann das vielleicht nachvollziehen. Nimm vier Personen, die in unterschiedlichen Bereichen kompetent sind, und lasse sie über Aspekte eines Themas recherchieren. Sie werden ermöglichen, dass die nötigen Informationen in einem Viertel der Zeit abgegrast werden, und innerhalb einer Organisation können sie die drei Viertel, die ihnen selbst fehlen, relativ effizient selbst lernen. Die Organisation sorgt dafür, dass die Leute fokussiert sind und über Ressourcen wie Büro, Besprechungsräume etc. verfügen.
In diesem Sinne wäre Professionalisierung und Teamarbeit der Schlüssel auch für die Universität. Es sollte selbstverständlich sein, dass man die heutigen hochkomplexen Probleme in ständiger Teamarbeit löst. Schade, dass das in vielen Bereichen nicht wirklich gut klappt.

User

In den letzten zwei Wochen hatte ich den GAU jedes Programmierers: Menschen haben meine Software benutzt. Endlose Stunden Support und Fehlerberichte von Fehlern, die mir noch nie passiert waren, folgten. Hier ein paar Handlungsanweisungen für die Zukunft:

  • Fokussiere auf Fehlermeldungen. Stelle sicher, dass die möglichen Fehler mit größtmöglicher Präzision erklärt werden. Erstelle eine Liste aller möglichen Fehler. Erst wenn Dein Programm eine sinnvolle Antwort auf die Fehlerzustände Deines Programms hat, bist Du fertig.
  • Verwende die einfachst möglichen Abstraktionen. Jede komplexere Abstraktion kommt mit einem "oder" oder einem "wenn, dann" einher: Wenn A erscheint, dann X. Wenn B erscheint, dann Y. Lässt sich B auch als A sehen? Dann ist ein Bit Information eingespart. Und jedes in der Oberfläche versteckte Bit muss gelernt und dokumentiert werden.
  • Vermeide freie Texteingabe von Parametern wie der Teufel das Weihwasser. Freie Texteingabe erfordert Dokumentation. Dokumentation wird nicht gelesen, nicht verstanden, und wenn, dann kostet dies Zeit und Geld. Verwende Auswahlen, um den Benutzer zu führen. Ein rein menügesteuertes System braucht im besten Fall keine Dokumentation. Ein System mit freien Eingaben immer.
  • Aber: menügesteuerte Systeme sind langwieriger zu bedienen, je häufiger man sie benutzt, und eingeschränkter, da man nur Dinge eingeben kann, die das System vorsieht. Baue eine Hintertür für die Power User ein, damit diese produktiv bleiben. Beispiele: Eingabe eines Dateinamens per Textzeile vs. Auswahl über ein Dialogfeld. Abspeichern von Dialoginhalten als Textdatei statt in Binärform.
  • Vermeide implizite Annahmen, die sich aus einer Reihenfolge ergeben, etwa "das Feld an der zweiten Stelle enthält die Morphologie-Information".
  • Bleibe konsistent. Benütze die gleichen Begriffe, die gleiche Syntax, die gleichen Icons an verschiedenen Orten. Zeige Fehlermeldungen immer am gleichen Ort an. Sonst muss man lernen, das gleiche auf verschiedene Arten auszudrücken. Und das kostet wiederum Zeit und Lernaufwand.
  • Erstelle das Programm so, dass der Zugriff auf feinster Granularitätsstufe möglich bleibt, und ermögliche dem Nutzer, die Kontrolle zu behalten, auch wenn er meist auf gröberer Ebene arbeitet. Die feinste Stufe eines Malprogramms ist der Pixel. Die feinste Stufe eines Tools für Konfigurationsverarbeitung ist eine einzelne Konfigurationsdatei, oder sogar noch feiner, ein Teil davon.

Einmal drüber schlafen

Andrew Wiles, der Mathematiker, der 30 Jahre lang über die Lösung des Fermatschen Problems gegrübelt hat, hat diesen Ausspruch etwas länger, wenn auch nicht weniger wahr, formuliert:

… when you’ve reached a real impasse, or when there’s a real problem that you want to overcome, then the routine kind of mathematical thinking is of no use to you. Leading up to that kind of new idea there has to be a long period of tremendous focus on the problem without any distraction. You have to really think about nothing but that problem – just concentrate on it. Then you stop. Afterwards there seems to be a kind of period of relaxation during which the subconscious appears to take over, and it’s during that time the some new insight comes.”

Montag, Dezember 11, 2006

Zee News - 137-year-old brew tastes "absolutely amazing"

Wer die Schnauze voll von zwölf Jahre altem Whiskey hat oder von der 54er Abtsleite ("Jahrhundertwein"), möge mal das hier probieren: 137-Jahre altes Bier. Dem Anschein nach mit Geschmack von Rosinen, Sultaninen, Bratapfel und Honig.