Montag, November 26, 2007

Robert B. Laughlin - Autobiography

Robert Laughlin hielt heute einen Talk in der LMU, in dem er im wesentlichen sagte, dass man aufpassen sollte, weil neu entdeckte physikalische Gesetze in Wirklichkeit vielleicht emergentes Veralten wären. Er zeigte ungefähr 20 seiner Zeichnungen, sprach sehr langsam, und man hatte den Eindruck, dass er seit 10 Jahren, seit er den Physik-Nobelpreis erhielt, vor allem darüber spricht, wie es ist, den Nobelpreis zu bekommen. Bedauernswert, finde ich. V.a. weil er erst 48 war und daher vielleicht noch vierzig Jahre lang zu erzählen hat, wie es ist, den Nobelpreis zu bekommen. Immerhin sagte er auch, der beste Moment in seinem Leben wäre eigentlich nicht der Preis gewesen, sondern der Abend am Strand mit diesem Mädchen...

Jedenfalls schreibt er in einer Kurz-Autobiographie über seine Zeit bei Bell Labs: "I had no idea at the time of the significance of this placement, but I did notice during my job talk that everybody understood what I was saying immediately - this had never happened before - and that the audience had an irresistible urge to interrupt, heckle, and argue about the subject matter loudly among themselves during the talk so as to lob hand grenades into it, just like back-benchers do in the House of Commons. Being a combative person I rather liked this and lobbed a few grenades of my own to maintain control of my seminar. I later came to understand that this heckling was a sign of respect from these people, that the ability to handle it was a test of a person's worth, and that polite silence from them was an extremely bad sign, amounting to Pauli's famous criticism that the speaker was 'not even wrong.'"

How to prove it

Wikipedia listed 11 Wege, einen mathematischen Beweis zu führen. Dass dies nicht genug ist, zeigt diese Seite...

Sonntag, November 25, 2007

"Träumen für Deutschland"

Aus Wolfgang Blau und Alysa Selene, "German Dream, Träumen für Deutschland", ein Interview mit Craig Venter.
Frage: Wie so viele europäische Länder verfügt auch Deutschland nicht über genügend Spitzenwissenschaftler und Ingenieure. Deutschland hat auch nur mäßigen Erfolg beim Versuch, ausländische Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nach Deutschland zu locken.
Venter: In meinem Leben gibt es nichts Aufregenderes oder Belohnenderes als die Fähigkeit, eine Entdeckung zu machen und zu wissen, dass du damit der Erste bist und dass du der Menschheit neue Erkenntnisse verschaffst und damit vielleicht sogar das Leben eines großen Teils der Menschheit beeinflusst. Das ist etwas, das eigentlich nicht gelehrt werden kann. Und trotzdem ist es das Aufregendste, was ein Mensch überhaupt nur tun kann. Und dass wir hier in den USA so viel Erfolg und Innovation haben, liegt, glaube ich, auch daran, dass es hier so viele verschiedene Wege gibt, ans Ziel zu kommen. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ich auch als Europäer ein erfolgreicher Wissenschaftler geworden wäre. Mein Lebensweg war sehr ungewöhnlich. Ich war akademisch nicht sehr begabt, oder zumindest wollte ich nicht allzu viel Zeit investieren. Aus mir ist erst sehr spät ein Wissenschaftler geworden. Meine Karriere zeigt, dass es nie zu spät ist, etwas Neues zu probieren und sich dieser Sache dann hundertprozentig zu widmen. Aber: Die Gesellschaft, in der du lebst, muss das auch erlauben. Andernfalls suchen die Leute ihr Glück eben woanders.
Frage: Welche Bedeutung haben risikobereite Außenseiter für die Wissenschaft?
Venter: Werfen Sie nur einen Blick in die Geschichte der Wissenschaft, und Sie werden sehen, dass so gut wie jeder große wissenschaftliche Durchbruch Außenseitern zu verdanken war. Es gibt da für mich zwei Dinge, die wichtig sind. Ich habe gelernt, dass es Sinn macht, hundert Prozent meiner Energie in das zu investieren, was mir wichtig ist. Unsere Gesellschaft bringt uns das nicht bei. Das musst du dir selbst beibringen. Und oft lernst du das erst durch sehr unerfreuliche Erfahrungen, etwa einen Krieg, in dem dein Leben ständig bedroht wird. Zu lernen, Risiken einzugehen und mich hundertprozentig für die Dinge einzusetzen, an die ich glaube, war der Schlüssel meines Erfolges. Und zweitens sind Fortschritte jeglicher Art sehr oft Außenseitern zu verdanken. Das liegt daran, dass Außenseiter häufig neue Sichtweisen mitbringen und unbelastet sind von dieser langen Liste an Gründen, weshalb bestimmte Dinge angeblich unmöglich sein sollen. Naive Fragen zu stellen ist eine der erfolgreichsten Methoden, um wirklich voranzukommen.
Frage: Und was ist Ihr optimistischster Traum für Deutschlands Zukunft?
Venter: Wir müssen unsere Gesellschaften von Grund auf erneuern. Es kann nicht sein, dass wir immer mehr Kohlenstoff aus dem Boden holen, sei es in Form von Kohle oder Erdöl, die beide im Lauf von Milliarden Jahren entstanden sind, und diese jetzt innerhalb weniger Jahrzehnte verbrennen und damit unsere Erdatmosphäre aufheizen. Wir müssen Lösungen für diese Probleme finden! Ich setze meine Hoffnung auf die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Deutschland, auf Deutschlands Intellektuelle, Ingenieure, Wissenschaftler und Philosophen, auf dieses Land mit seiner langen Geschichte großer Leistungen. Die demokratisch gewählten Regierungen denken immer nur bis zu den nächsten Wahlen voraus, was ja durchaus sein Gutes hat. Auch die großen börsennotierten Unternehmen denken immer nur bis zu ihrem nächsten Quartalsreport voraus. Was wir heute aber brauchen, sind Antworten auf Probleme, die andernfalls alle Gesellschaften auf dieser Erde verkrüppeln könnten. Ich hoffe wirklich, dass Deutschland in diesen Veränderungen eine Führungsrolle spielen wird.
Ich wurde in Österreich mal gefragt, was wohl geschehen würde, wenn die Evolution zum Stillstand käme. Ich habe geantwortet, dass jegliches Leben innerhalb relativ kurzer Zeit von diesem Planeten verschwinden würde. Evolution ist ein fortwährender Prozess. Selbst die tagtägliche Biologie kann ohne Evolution nicht stattfinden. Dasselbe gilt für unser eigenes Leben. Wir müssen uns ständig weiterentwickeln, verändern und anpassen. Es ist wichtig, dass Privatpersonen, Regierungen und Nationen diese Gesetzmäßigkeit verstehen. Deutschland und auch die USA müssen sich ständig verändern und anpassen, andernfalls werden sie unbedeutend und sterben aus.

Freitag, November 02, 2007

Komplexität einfach

Hier ein kurzer Überblick über die O-Notation. Würde ich heute eine Kurs darüber halten, würde ich dieses Dokument verteilen.